Sardinien ist nur knapp hinter Sizilien die zweitgrößte Insel im Mittelmeer. Begeisterung und eine magische Anziehungskraft übt die Insel schon seit Urzeiten aus. Das präantike Volk der Nuragher prägte in der Bronzezeit mit seinen teilweise noch heute sichtbaren Nuraghen das Leben auf Sardinien. In der Antike war Sardinien zwischen Phöniziern, Griechen und Römern umkämpft. Später fochten Spanier und Mauren um Einfluss. So entstand ein einzigartiger Kulturmix mit Sehenswürdigkeiten, die das Beste der jeweiligen Kultur und ihren Epochen zeigen.
Was ist das Besondere an Sardinien?
Tatsächlich ist Sardinien voller Schönheit und schmückende Beinamen gibt es viele. „Insel der Götter” und „Karibik Europas” sind nur zwei klangvolle Attribute von vielen, die von besonderen Wertschätzung derer zeugen, die das Glück hatten, ihren Fuß auf eine Insel zu setzen, deren spirituelle Kraft noch heute den Besucher aus der Postmoderne einfängt. Sardinien ist ein Garten Eden dieser Welt mit dem fast 2.000 Meter hohen Gennargentu-Gebirges im Zentrum und traumhaften weißgepuderten Stränden, kristallklarem türkisfarbenen Meer, schroffen Steilklippen an den Küsten und einem Füllhorn grandioser Naturwunder. Auf Sardinien tummeln sich Tiere, die es sonst nur im Zoo zu bewundern gibt. Zahlreiche Unterkünfte finden sich auf der Insel, sodass es leicht ist, eine schöne Ferienwohnung auf Sardinien zu finden.
Alghero: Juwel mit Neptungrotte
Einen Tagesausflug wert ist die Hafenstadt Alghero. Die Spanier hatten hier eine Exklave errichtet und die Stadt mit einer Festungsmauer und Festungstürmen hermetisch abgeriegelt. Neben der historischen Stadtbefestigung ist die stark von spanischen Einflüssen geprägte Altstadt ein touristisches Highlight. Die Spanier, bekannt für ihre imposanten, Sakralbauten, errichteten zahlreiche Kirchen in dieser Stadt, von denen die Kathedrale Santa Maria am bekanntesten ist.
An der bizarren Felsküste Algheros befindet sich unser erstes Naturwunder von Sardinien – die von Korallenriffen umgebene Neptungrotte. Sie wurde dem römischen Gott der Meere geweiht und wirkt mit ihren meterhohen Stalaktiten und Stalagmiten furchteinflößend und gebieterisch zugleich. Der Höhlensee lässt Spiegelungseffekte zu, die schöner sind als jedes Kunstwerk. Um den Effekt zu verstärken, ist die Tropfsteinhöhle in ein orangen-goldenes Licht getaucht. Während in diesem Höhlensystem noch Menschen in der Steinzeit ihre Behausungen hatten, haben sich inzwischen die Vögel diesen Lebensraum erobert, sodass Habichte, Korallenmöwen und Wanderfalken dem Höhlenkundler Gesellschaft leisten.
Smaragdküste mit rosa Strand
Ebenfalls eine Destination der Superlative ist auf Sardinien die Smaragdküste. Ihren erhabenen Namen verdankt der etwa 50 Kilometer lange Küstenabschnitt dem smaragdgrün in der Sonne schimmernden Wasser. Der von malerischen Buchten, dramatischen Steilküsten, bizarren Granitfelsen und satten Wäldern geprägte Ort ist voller Glamour und ein Domizil von Prominenten.
Ein Naturwunder der Smaragdküste ist der rosa Strand von Rene Bianca, der seine aufregende Färbung von rosa gefärbten Mikroorganismen erhält, die in den Muschelschalen der hiesigen Neptungräser gedeihen. Nach ihrem Tod werden die Zersetzungsprozesse eingeleitet und der Sand übernimmt ihre rosa Farbe. Die Smaragdküste ist mit ihren vielen Felsen reich an Korallenriffen und ein Taucherparadies.
Weitere Sehenswürdigkeiten auf Sardinien
Nahe Arbus befinden sich die Wanderdünen von Costa Verde, die sich unaufhörlich vom Meer in die Küste schieben und auch durch ihre Höhe von 50 Metern beeindrucken. An den Stränden dieser Küste liegen Hotspots von Meeresschildkröten. Das hügelige und bewaldete Hinterland lohnt sich zu durchwandern, zumal zahlreiche Bauernhöfe mit Schafherden und ihren Hirten eine zeitlose Romantik ausstrahlen. Ebenfalls zu durchwandern lohnt die Hochebene von Giari mit ihren Korkeichenwäldern, Wildpferden und einer Ansammlung von 20 Nuraghen. Die Halbinsel Sinis ist für ihre Flamingo-Kolonien bekannt, denen die Seenlandschaft beste Lebensbedingungen bietet.
Generell kommen hier Vogelkundler auf ihre Kosten, während historisch Interessierte eine spätantike byzantinische Kirche, zwei Sarazenentürme und die Reste der phönizischen Siedlung Tharros vorfinden. Ein weiteres Naturwunder findet sich im romantischen Hafenort Arbatax mit den roten Felsen, die wie Schwertspitzen porphyrrot aus dem Meer ragen. Schließlich empfehlen wir mit Capo Caccia eine spektakuläre Landzunge mit Leuchtturm, die mit ihren bizarren Felsklippen surreal anmutet und Landvorsprünge mit 15 Tropfsteinhöhlen bereithält. Die Tierwelt von Capo Caccia bietet Urlaubern die Chance, Delfine, Mönchsrobben und Weißkinn-Sturmvögel in ihren natürlichen Lebensbedingungen zu beobachten.