Wohin nach Kenia reisen?

Die Republik Kenia ist ein ostafrikanischer Staat, der als Territorialgrenzen den Südsudan, Äthiopien, Somalia, Tansania und Uganda hat sowie im Südosten an den Indischen Ozean grenzt. Nairobi bildet die Hauptstadt, die gleichzeitig auch die größte Stadt im Land ist, gefolgt von Mombasa, Kisumu, Nakuru und Eldoret.

Im Jahr 1963 wurde Kenia unabhängig. Das Land wurde in sieben Provinzen und Nairobi Area unterteilt. 2010 wurde das Land schließlich in 47 Gebiete, den Counties, aufgeteilt, die allesamt halbautonom sind. Jedes der 47 Gebiete wird nun von einem Governeur regiert. Die sieben Provinzen Central, Coast, Eastern, Rift Valley, Nyanza, North-Eastern, Western und Nairobi Area wurden gesetzlich abgeschafft, sind aber trotzdem noch als Regionen im Gebrauch.

In den 47 Gebieten leben bestimmte ethnische Gruppen mit ihrer typischen Kultur und ihren Riten. Insgesamt gibt es in Kenia mehr als 40 ethnische Gruppen, die über 50 Sprachen und Dialekte sprechen. Die größten Ethnien sind die Kikuyu , Luhya , Kalenjin, Luo, Kamba, Kenianische Somali, Kisii, Mijikenda, Meru, Turkana, Maasai, Teso und Embu. Daneben gibt es auch Inder, Araber und Europäer. Amtsprachen sind Englisch und Swahili.

Tourismus in Kenia

Kenia gehört zu den afrikanischen Ländern, die gern bereist werden. Dabei liegt der Fokus besonders auf die Küstengebiete rund um Mombasa. Aber auch das Innere und der Westen des Landes haben viel zu bieten. Große Nationalparks, der Kilimandjaro, der enorme von Nilpferden bevölkerte Viktoriasee und sogar ein Regenwald können besucht werden.

Der Norden und Nordosten Kenias – Die Wüstengebiete der Nomaden

Der Norden von Kenia ist vornehmlich durch Wüstengebiete geprägt. Urlauber verirren sich nur selten dorthin. Dort leben die Boni (in Boni: Aweer), die sich zwischen den Flüssen Tana und Jubba angesiedelt haben. Ihre Zahl wird auf etwa 1.200 geschätzt. Sie betreiben bevorzugt Brandrodung für die Feldwirtschaft, sind Sammler und Jäger.

Ihre Nachbarn sind die Oromo, die sich in die Untergruppen Borana und Tana Orma aufteilen. Ihre Zahl wird derzeit auf rund 200.000 geschätzt. Sie leben teilweise als Viehzüchter und Bauern. Die Burji leben vor allem in Marsabit und betreiben intensive Landwirtschaft. Wissenschaftler sind sich bis heute nicht einig, ob die Burji als eigenständige Ethnie angesehen werden kann, da sie keine Gemeinschaft im ethnologischen Sinne mehr bilden.

Die Darod, ursprünglich aus Somalia stammend, leben hauptsächlich von Viehzucht. Ihre Ethnie lässt sich in zahlreiche Unterclans aufteilen. Der größte Unterclan stellen die Hawiye dar. Nachbarn der Darod sind die Dassanetch, die vornehmlich vom Anbau von Mais, Sorghum und Bohnen sowie von Rinderzucht leben. Die Gabbra leben ausschließlich in der Chalbi-Wüste in Nordkenia und umfassen eine Personenanzahl von rund 30.000. Aufgrund der Knappheit von Ressourcen kommt es immer wieder zu Viehdiebstählen und dadurch zu Konflikten mit anderen benachbarten Ethnien. Eine nordöstlich lebende Ethnie stellen die Ik oder Teuso dar. Sie werden auf rund 1.200 Personen in Kenia geschätzt. Ihre Haupternährungsquelle ist der Feldanbau, wobei sie früher Jäger und Sammler waren.

Die Ik wurden als Ethnie durch das Buch „The Mountain People“ vom Anthropologen Colin Turnbull bekannt. Er beschreibt, dass die Ik Kinder im Alter von drei Jahren dem elterlichen Haus verweisen und sie nicht mehr hineinlassen. Diese Beschreibung führte weltweit zu Aufsehen. Südöstlich des Turkanasees lebend die Rendille, eine Ethnie von rund 60.000 Personen. Sie leben als Nomaden mit Ziegen, Kamelen und Schafen.

Der Osten und Südosten Kenias – Herrliche Holzschnitzereien

Der Osten Kenias ist durch wüstenähnliche Flächen gekennzeichnet. Die Pokomo leben vom Fischfang und sind mit etwa 50.000 Personen am Tana-Fluß beheimatet. Ihre Nachbarn stellen die Kamba dar, die sich von Nairobi bis Tsavo niedergelassen haben. Ihre Lebensgrundlage sind vor allem die Herstellung von geschnitzten Holzfiguren, die an Touristen verkauft werden. Die Taita sind vornehmlich im Südosten (nahe Taita Hills) Kenias ansässig. Sie ernähren sich durch den Anbau von Mais, Hirse, Zuckerrohr, Bananen, Tabak und Bohnen. Bekannt wurden die Taita durch ihr Bewässerungssystem für den Anbau ihrer Nutzflanzen. Unweit von hier liegt auch der bekannteste und höchste Berg Afrikas – der Kilimandscharo (zu Tansania gehörend). Touristisch interessant ist der Osten durch seine Küstengebiete sowie durch die ansässigen Nationalparks.

Die Küste Kenias – Sonne, Strand und Meer

Die Küste Kenias erstreckt sich im südöstlichen Teil des Landes. Sie ist – wie auch im nördlichen Teil Kenias – vornehmlich muslimisch geprägt. Die Küstengebiete um Mombasa sind Touristenmagnete und wegen ihrer zahlreichen Sandstrände gut besucht. Hier lebt auch die Ethnie Kore, die
schätzungsweise nur einige hundert Personen umfasst. Sie sind hauptsächlich in der Landwirtschaft tätig und leben im Hinterland der Stadt Lamu.
Die Mijikenda bestehen aus den neun Untergruppen Chonyi, Kambe, Duruma, Kauma, Ribe, Rabai, Jibana, Giriama und Digo, wobei die Digo im
südlich gelegenen County Kwale auf eine Anzahl von 217.000 geschätzt werden. Die Swahili werden häufig als eine eigene Ethnie verstanden, sind jedoch eher als eine Gesellschaft anzusehen. Sie sind vor allem durch den Handel mit anderen Ethnien bekannt. Sie leben im gesamten Küstenraum Kenias. Mombasa ist daher kosmopolitisch geprägt. Touristen kommen gern an die Küste. Sie ist multikulturell geprägt. Überfahrten zu den umliegenden kleineren Inseln können von dort aus gebucht werden. Zumeist übernehmen Hotels die Buchng der Ausflüge und Rundfahrten.

Der Südwesten und Süden Kenias – Auf Safari in den großen Nationalparks

Hier leben die Kalenjin, die aus den sieben Untergruppen Kipsigis, Nandi, Tugen, Pokot, Keiyo, Marakwet und Sabaot/Sebei bestehen, sowie die Maasai, Samburu und Sengwer. Die Kalendjin sind vor allem durch ihre Langstreckenläufer bekannt. Sie leben hauptsächlich durch Viehzucht aber auch durch den Anbau von Mais, Weizen und Tee. Die Nandi leben vornehmlich von der Milchwirtschaft. Ihre Milchproduktion ist bis heute einer der

höchsten in Kenia. Die Maasai leben vornemlich in Narok und Kajiado. Sie sind halbnomadisch und ernähren sich durch Viehzucht und durch das
Geschäft als Tagelöhner. Aber auch der Tourismus in den Gebieten der Maasai Mara und dem Tsavo National Park ist zunehmend eine Einnahmequelle geworden. Ebenso nomadisch leben die Samburu, die als kriegerische Ethnie bekannt sind. Sie leben heutzutage hauptsächlich von der Viehzucht.

Hier sind auch die Okiek, oder auch Ogiek genannt, beheimatet. Sie leben vor allem durch Honigsammeln und vom Jagen.

Ihre Nachbarn stellen die Maasai, Nandi und Kikuyu dar. Touristisch gesehen, gehört dieses Gebiet den Safari-Ausflüglern. Drt existieren die großen und bekannten Nationalparks Maasai Mara und Tsavo Nationalpark, in denen Lodges als Unterkünfte gebucht werden können. Safari-Ausflüge mit einem Geländewagen gehören oftmals zur Tagesordnung.

Der Westen und Nordwesten Kenias – Beobachtungen am Viktoriasee mit Nilpferden

Im Westen von Kenia liegt der Viktoriasee, der Lebensgrundlage für die umliegenden ethnischen Gruppen ist. Zudem ist der Westen und Nordwesten Kenias großflächig bewaldet. Der Kakamega-Regenwald bietet unzähligen Tieren und Pflanzen Lebensraum. Auch das Rift-Valley, der ein Teil des Ostafrikanischen Grabenbruchs ist, durchzieht den Westen Kenias. Im Nordwesten Kenias befindet sich der Turkanasee, der vielen Ethnien als Lebensmittelpunkt dient. Der Viktoriasee ist vornehmlich durch Individualreisende besucht, da der westen bisher noch nicht sehr touristisch erschlossen ist. Im See tummeln sich Nilpferde neben großen Barschen. Bananenbäume und Palmen säumen zusammen mit blühenden Sträuchern das Ufer, an denen etliche Sternehotels mit Traumaussichten stehen. Die Iteso leben im Teso-Distrikt und zählen ungefähr 280.000 Mitglieder.

Ihre Lebensgrundlage ist der Ackerbau. Seit Einführung der Cash-Crops bauen sie auch Kaffee und Baumwolle an. Die Kisii umfassen etwa sechs Prozent der Bevölkerung Kenias. Sie leben in den Gebieten Kisii und Nyamira und ernähren sich hauptsächlich von Ackerbau und Viehzucht, aber auch durch den Anbau von Tee und Kaffee.

Die Kuria umfassen rund 400.000 Mitglieder und leben vor allem im Distrikt Kuria in Migori County der Region Nyanza. Sie ernähren sich hauptsächlich vom Ackerbau. Wichtige Anbauprodukte sind Kaffee, Tabak, Mais und Zuckerrohr. Nachbarn der Kuria sind die Kisii. Die Luhya, die sich vornehmlich durch Ackerbau (Mais) und der Haltung von Hühnern ernähren, bilden mit rund 14 Prozent der Bevölkerung Kenias die zweitgrößte Ethnie. Zu den Luhya gehören die 18 Untergruppen Idakho (Av-Idakho), Isukha (Av-Isukha), Bukusu (Aba-Bukusu), Kabras (Aba-Kabras), Kisa (Aba-Kisa) und Khayo (Aba-Khayo), aber auch die Untergruppen Marachi (Aba-Marachi), Wanga (Aba-Wanga), Samia (Aba-Samia), Maragoli (Aba-Logoli) sowie Marama (Aba-Marama). Weitere Untergruppen sind Nyala (Aba-Nyala), Tachoni (Aba-Tachoni), Nyole (Aba-Nyole), Tiriki (Aba-Tiriki) und Tsotso (Abatsotso)sowie die Batura (Abatura).

Sie sind mit den Masaba (or Aba-Gisu) im westlichen Uganda verwandt. Die Luo stellen mit rund 13 Prozent der Bevölkerung Kenias die viertgrößte (nach Kikuyu, Luhya und Kalenjin) Ethnie dar. Sie leben hauptsächlich am Viktoriasee im Nyanza-Distrikt. Dabei stellen sie in Kenia eine der wenigen Ethnie dar, die weder bei Jungen noch bei Mädchen eine Beschneidung vornehmen. Sie ernähren sich hauptsächlich von Ackerbau, Viehzucht und dem Fischfang. Die Turkana mit etwa 1.000.000 Personen umfassen etwa 2,5 Prozent der Gesamtpopulation Kenias.

Sie gelten als Nomaden und züchten vornehmlich Vieh. Immer mehr Turkana werden sesshaft, da die Viehzucht kaum noch zum Leben reicht und Ressourcen aufgebraucht sind. Sesshafte Turkana leben vornehmlich vom Ackerbau. Die El Molo sind eine Ethnie von rund 700 Personen, die am südöstlichen Ufer des Turkanasees leben und sich vor allem durch Fischerei und Rinderzucht ernähren. Mittelpunkt des westlichen Teils von Kenia ist die Stadt Kisumu, die durch die Vielzahl der unterschiedlichen Ethnien kosmopolitisch ist.

Zentralkenia und Westzentralkenia – Einkaufsparadies neben Ghetto

Im Zentrum von Kenia liegt die Stadt Nyeri, sowie der Berg Kenia (Kirinyaga), welche beide einen Mittelpunkt darstellen. In Zentralkenia wird vor allem Kaffee angebaut. Hier leben vor allem die Ethnien Kikuyu, Embu und Meru, Mbeere und Chuka. Die Kikuyu sind mit rund 22 Prozent aller in Kenia lebenden Personen die größte Ethnie des Landes. Sie sind in fast allen Wirtschaftsbereichen tätig. Im Westzentralkenia liegen der Baringosee (Lake Baringo) sowie der Naivashasee (Lake Naivasha), die beide Süßwasserseen des kenianischen Rift Valleys darstellen. Im Süden und Südwesten des Baringo Sees leben die Chamus, eine Ethnie von etwa 7.000 Mitgliedern.

Sie ernähren sich hauptsächlich von Viehzucht und Lohnarbeit.
Obwohl Nairobi ursprünglich ein Maasai-Weideland darstellte, ist die Metropole heutezutage ein kosmopolitisches County. Fast alle ethnischen Gruppen Kenias sind aus beruflichen und geschäftlichen Gründen in die Hauptstadt eingewandert und leben dort. Für Urlauber stellt vor allem die Hauptstadt Nairobi ein Anziehungspunkt dar. Sie ist eine schnelle, dynamische Stadt mit zahlreichen Wolkenkratzern, Townships und 5-Sterne-Hotelanlagen. Die Kluft zwischen Arm und Reich kann nirgends in Kenia so nah bei einander gespürt werden.

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